"Groninger Einmast-Seetjalk, Plattbodenschiff, Kuttergetakelt" - das ist sie, unsere gute De Albertha.
Ausladendes, rundes Heck mit dahinter liegendem, großen Ruderblatt und ein abgerundeter, bolkoppen-förmiger (Bullenkopf-) Bug, das sind die Kennzeichen einer Tjalk. Dazu ein weit hinten liegendes Kapitänshaus (Roef) und flache Aufbauten, die ehemals Ladeluken waren.
Charakteristisch für ein Plattbodenschiff: Die beiden Seitenschwerter.
Wie der Name "Plattboden" schon sagt, hat diese Art von Schiffen keinen Kiel, sondern ist absolut flach. Das hat mehrere Vorteile: Beim Trockenfallen im Watt bleiben Plattboden aufrecht liegen und 'stehen' sozusagen bei Niedrigwasser auf dem Sand.
Nebenbei ermöglicht dieses Rumpfform eine optimale Platznutzung im Inneren.
Dazu haben Plattbodenschiffe nur einen sehr geringen Tiefgang. 1,10m bei der "De Albertha"!
Das erlaubt ihnen, trotz der Größe und der hohen Tonnage, sehr kleine Häfen und flache Gewässer anzulaufen. Und oftmals liegen diese Häfen auf absolut sehenswerten kleinen Inseln.
Dazu kommt, dass wir (die "De Albertha"), unseren Klüverbaum 'toppen' (also hochdrehen, bis fast in die Senkrechte) können. Das macht das Schiff viel wendiger und erlaubt bedeutend mehr Hafenmänöver.
Unter dem Strich bedeutet das alles: Wir können uns an viele Stellen wagen, die anderen Schiffen nicht zugänglich sind und uns zwischen so manchen Inseln hindurch- und in manche Häfen hineinmogeln, wo andere außen herum schippern müssen. Zudem können wir uns im Wattenmeer trocken fallen lassen.
Die Seitenschwerter haben die Funktion gegen den Druck des Windes eine Abdrift zur Seite zu verhindern, bzw. einzuschränken.