Die STS SEDOV lief am 23. März 1921 als MAGDALENE VINNEN II auf der Kieler 'Friedrich Krupp Germaniawerft' vom Stapel. Sie war das zweite nach der Ehefrau des Bremer Reeders Friedrich Adolf Vinnen benannte Schiff, das für die Reederei F. A. Vinnen in Bremen segelte.
Im Jahre 1936 erwarb der Norddeutscher Lloyd den Segler und nannte in KOMMODORE JOHNSEN. Anfang März 1937 entging sie auf einer Rückreise von Buenos Aires nach Hamburg nur knapp dem Untergang, als in der Nähe der Azoren in einem Sturm, der sich zum Hurrikan entwickelte, das Getreideschott unter Luke III nachgab und sich ihre als Schüttgut geladene Ladung von 4.963 Tonnen Weizen verschob.
Nach dem Zweiter Weltkrieg gelangte das Schiff im Mai 1945 in britischen Besitz und am 20. Dezember 1945 als Reparationszahlung in die Sowjetunion, die sie nach Odessa verlegte. Im Januar 1946 erhielt sie ihren heutigen Namen, der mit den beiden vorigen Namen nebst Jahreszahl in ein Messingzierband des Ruderrades eingraviert ist. Als Segelschulschiff im Besitz des sowjetischen Fischereiministeriums trat sie 1951 ihre erste Reise an.
Einmalig auf einem Segler ist der große Festsaal mit Bühne und einem kleinen angebauten Museum zur Geschichte des Schiffes und seines Namensgebers. Eigner ist seit 1991 die staatliche Technische Universität Murmansk, vormals Staatliche Akademie der Fischereiflotte.
Neben ihrer Hauptaufgabe als Ausbildungsschiff für Kadetten der Akademie in Kaliningrad bietet die SEDOV seit 1986 Interessierten die Möglichkeit, als aktiver Teil der Besatzung mit zu segeln. Die SEDOV ist als schwimmendes Museum immer wieder ein gern gesehener Gast in allen Häfen dieser Welt.